Wormser Marktplatz wird zum Treffpunkt für Nachwuchsforscher

Von Mittwoch bis Freitag, 8. bis 10. Juli, stand die BMBF-Initiative „BIOTechnikum“ auf dem Marktplatz in Worms für alle wissbegierigen Besucherinnen und Besucher bereit. In der ehemaligen Keltenstadt im Südosten von Rheinland-Pfalz bot das doppelstöckige Ausstellungsfahrzeug verschiedene spannende Möglichkeiten, um in die Welt der Lebenswissenschaften einzutauchen: Von einem Schüler-Praktikum mit dem Bundestagsabgeordneten Jan Metzler bis zum geführten Ausstellungsrundgang für die Mitarbeiter des Rathauses. Außerdem empfingen die projektbegleitenden Wissenschaftler bei der täglich stattfindenden „Offenen Tür“ zahlreiche neugierige Gäste.
Drei Tage lang war die mobile Erlebniswelt „BIOTechnikum“ zu Gast auf dem Wormser Marktplatz.

Worms – Den Einstand für den Biotech-Truck gab am Mittwochmorgen der Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel, der das BIOTechnikum-Team und die Teilnehmer des ersten Praktikums persönlich begrüßte. Doch viel Zeit für große Worte blieb nicht, denn die Schülerinnen und Schüler des Rudi-Stephan-Gymnasiums standen schon in langen weißen Kitteln für den Beginn der interaktiven Schulstunde bereit. Schließlich wollten sie endlich "Laborluft schnuppern!", wie auch der Name des Einsteiger-Praktikums verriet. Und so überließ der Oberbürgermeister den wissbegierigen Nachwuchsforschern die mobile Erlebniswelt, in der fortan fleißig pipettiert, zentrifugiert und notiert wurde – genau so, wie es richtige Wissenschaftler tun.

MdB Jan Metzler versuchte sich als Bio-Techniker

Der nächste Besuch ließ nicht lange auf sich warten. Der Bundestagsabgeordnete des örtlichen Wahlkreises, Jan Metzler, nahm sich am Donnerstagvormittag Zeit, um am Spezialpraktikum "Bio-Techniker" teilzunehmen. Schon die Einleitung im Obergeschoss des 38-Tonnen-Gefährts rief bei Metzler Erinnerungen aus Schulzeiten hervor: "Für mich war das wie ein Crashkurs in Biologie, Chemie und Physik!", stellte der Politiker begeistert fest. Unterdessen erzählte der projektbegleitende Wissenschaftler Dr. Tim Fechtner, dass natürlich nicht jeder Teilnehmer von Beginn an mit einem ähnlichen Enthusiasmus bei der Sache sei. „Aber wenn wir die Schüler dann mit echtem Labor-Equipment arbeiten lassen, sind alle mit Spaß dabei. Denn das Erlebnis ist durch die professionelle Ausstattung ein ganz anderes, als sie es aus dem Schulunterricht kennen.", so Fechtner. Denn hier bauten die Teilnehmer unter anderem aus einfachen Komponenten wie Hibiskusblütentee, Büroklammern, Bleistift-Graphit und zwei speziell beschichteten Glasplättchen sowie einer Iod-Kaliumiodid-Lösung eine sogenannte "Grätzelzelle". Mithilfe dieser biologischen Solarzelle erzeugten die Schüler elektrische Energie mit der sie sogar einen Minipropeller zum Laufen bringen konnten.

Rathaus-Personal erkundete interaktive Ausstellung

An allen drei Tagen boten Dr. Fechtner und seine Kollegin Dr. Aline Anton den Wormser Bürgern die Möglichkeit, die interaktive Ausstellung im Inneren des Biotech-Trucks auf eigene Faust oder in einem geführten Ausstellungsrundgang zu erkunden. Letzteres nahmen die Rathausangestellten gerne an. Am Freitagnachmittag lernten Sie so beispielsweise den "Gläsernen Menschen" kennen, der die großen Volkskrankheiten in Deutschland und die Bestrebungen zu deren Bekämpfung zeigt. Beim Dialog der "Sprechenden Köpfe" konnten sie sich über weitere spannende Themen, wie dem genetischen Fingerabdruck und der Entdeckung von Antibiotika, informieren. Aber auch ratsuchende Bürger nutzten das dreitägige Gastspiel des BIOTechnikums: So entstanden angeregte Gespräche über unterschiedlichste Themen: Von der Entstehung und Behandlung von Osteoporose über Maßnahmen zur Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln bis hin zur Aufspürung möglicher Antibiotikarückstände in Obst und Gemüse. Denn das ist das Ziel der Dialoginitiative: Die vielfältigen Facetten der Lebenswissenschaften bürgernah zu vermitteln.