Was ist Biotechnologie?

Biotechnologie steht als Sammelbegriff für eine nahezu unüberschaubare Vielzahl von Verfahren, Produkten und Methoden. Nach der Definition der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist Biotechnologie „die Anwendung von Wissenschaft und Technik auf lebende Organismen, Teile von ihnen, ihre Produkte oder Modelle von ihnen zwecks Veränderung von lebender oder nichtlebender Materie zur Erweiterung des Wissensstandes, zur Herstellung von Gütern und zur Bereitstellung von Dienstleistungen“.

Darum dreht sich alles: die DNA als Bauplan für sämtliche Lebensvorgänge.

Mit anderen Worten: Die Breite ihrer Anwendungsfelder und Einsatzmöglichkeiten macht die Biotechnologie zu einer Querschnittstechnologie. Sie stützt sich nicht nur auf die Biologie und Biochemie, sondern auf eine Vielzahl weiterer wissenschaftlicher Disziplinen, etwa Physik, Chemie, Verfahrenstechnik, Materialwissenschaften und Informatik. Dabei erforscht die Biotechnologie keineswegs nur ganze Organismen wie Bakterien, Pflanzen, Tiere oder den Menschen. Auch einzelne Zellen und Enzyme oder andere Teile und Produkte des Organismus sind Gegenstand von Forschung und Anwendung.  

Als Modelle dienen einerseits Lebewesen oder Zellkulturen, andererseits technische Systeme und Werkzeuge der Informatik. Durch die biotechnologische Forschung erweitert der Mensch sein Wissen über die Bausteine und Vorgänge des Lebens und entwickelt neue Medikamente, landwirtschaftliche Produkte oder Verfahren, die unter anderem industrielle Prozesse effizienter oder umweltfreundlicher machen. Darüber hinaus haben sich in der Biotechnologie zahlreiche Dienstleister etabliert, die beispielsweise für ihre Kunden die Strukturen von Biomolekülen entschlüsseln oder medizinisch-diagnostische Leistungen erbringen.