Vom „Tor zum Sauerland“ bis in die „Domstadt“: BIOTechnikum begeisterte Studierende und Absolventen in Hagen und Köln

Werden bei den Stationen der Initiative „BIOTechnikum: Erlebnis Forschung – Gesundheit, Ernährung, Umwelt“ normalerweise vor allem Schülerinnen und Schüler an die Biotechnologie und die modernen Lebenswissenschaften herangeführt, waren die Standorte Hagen und Köln etwas Besonderes. Denn am Rahel-Varnhagen-Kolleg ebenso wie beim Absolventenkongress Deutschland standen nicht Schüler, sondern Studentinnen, Studenten und sogar Absolventen im Mittelpunkt der Veranstaltungen.
Biotechnologie einmal hautnah erleben – das konnten am 25. und 26. November die Studierenden des Rahel-Varnhagen-Kollegs in Hagen und am 27. und 28. November die Besucher des Absolventenkongresses Deutschland in Köln.

Zu Beginn der 48. Kalenderwoche machte die Initiative „BIOTechnikum“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung für zwei Tage in der – im Volksmund auch als das „Tor zum Sauerland“ bezeichneten – kreisfreien Großstadt Hagen Station. Am 25. und 26. November hatten die Studentinnen und Studenten des Rahel-Varnhagen-Kollegs, eines Weiterbildungskollegs mit Abend- und Vormittagsunterricht, die seltene Gelegenheit, einmal in einem echten Labor zu experimentieren und zu forschen. So erfuhren sie unter Anleitung der beiden projektbegleitenden Wissenschaftlerinnen Dr. Aline Anton und Dr. Anne Wiekenberg beispielsweise, wie man das Erbmaterial DNA aus Mundschleimhautzellen extrahiert und mittels Polymerase-Kettenreaktion vervielfältigt. Getreu dem Motto „Hands-on Science“ konnten die Nachwuchsforscher dies im BIOTechnikum auch gleich einmal selbst ausprobieren.

Auch der Bundestagsabgeordnete für Hagen und den südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis, René Röspel, besuchte die mobile Erlebniswelt, um sich von der Praxisnähe der Initiative zu überzeugen. Da er selbst einen naturwissenschaftlichen Hintergrund besitzt, Biologie und Ökologie studiert hat und heute in diversen Arbeitsgruppen und Forschungsausschüssen sitzt, freute er sich besonders über den Besuch des BIOTechikums in seinem Wahlkreis. So konnte er den Studierenden sogar beim Praktikum tatkräftig unter die Arme greifen und Hilfestellung beim Umgang mit Pipetten und anderen biotechnologischen Geräten leisten. Beeindruckt zeigte sich Röspel vor allem von den Entwicklungen in der Laborwelt in den letzten Jahren. Viele Geräte wären seit seiner aktiven Forscherzeit deutlich kleiner geworden, Prozesse gingen merklich schneller und auch viele Methoden hätten sich immens weiterentwickelt. Die Bedeutung der Nachwuchsförderung betonte er zudem in Zusammenhang mit einigen regionalen Problemen. Denn gerade im Ruhrgebiet, das viele Jahre durch die Stahlindustrie geprägt war und nach deren Abbau nun mit hoher Arbeitslosigkeit und der Abwanderung vieler Menschen zu kämpfen habe, sei der Aufbau mittelständischer Unternehmen und neuer Branchen besonders wichtig. Diese Ansicht teilten auch viele Studenten des Rahel-Varnhagen-Kollegs und andere Interessierte, die während der „Offenen Tür“ die Möglichkeit hatten, im Biotech-Truck in die Welt der Biotechnologie einzutauchen. So erkundigten sich zahlreiche Besucher über Ausbildungs- und Studiengänge in den Bereichen Biotechnologie und moderne Lebenswissenschaften. Auch Informationen zu spezialisierten Studienfächern wie Ernährungswissenschaften, Nanobiotechnologie oder Gesundheitsmanagement waren sehr gefragt.

Dieser Trend war auch auf dem diesjährigen Absolventenkongress Deutschland in Köln am 27. und 28. November 2013 deutlich erkennbar. Dort stellten über 300 Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen Informationen zum Berufseinstieg, Insider-Wissen oder Bewerbungstipps bereit. Auch die Initiative „BIOTechnikum“ war in Köln zu Gast, um die Besucher bei der Karriereplanung zu unterstützen und Berufsperspektiven aufzuzeigen. Das diesjährige Leitthema des Absolventenkongresses lautete „Innovation – Ideen für die Welt von morgen“. Diesem Motto folgend waren Tausende Studenten, Ausbildungs- und Studienabsolventen zum Kongress gekommen, um ihre persönliche Zukunft zu gestalten.

Im BIOTechnikum wurde an beiden Tagen immer wieder deutlich, dass derzeit nicht nur die Berufsmöglichkeiten in den reinen Naturwissenschaften wie Biologie oder Chemie auf große Nachfrage stoßen, sondern auch vermehrt mögliche Schnittstellen zu anderen Fächern wie Wirtschaftswissenschaften, Mathematik, Informatik, verschiedenen Bereichen des Ingenieurwesens oder auch zu den Geisteswissenschaften gesucht werden. Dabei wurden vor allem Fragen zu Jobmöglichkeiten als Trainee, MBA oder sogar zur Weiterbildung gestellt, die von den beiden begleitenden Diplom-Biologinnen in zahlreichen individuellen Gesprächen beantwortet wurden.

Nach einer ereignisreichen Woche in Nordrhein-Westfalen hieß es dann Abschied nehmen von den fröhlichen „Ruhrpottlern“ und Rheinländern, denn auf die Initiative „BIOTechnikum“ warten noch viele andere Stationen. So können sich in der Vorweihnachtszeit noch die Einwohner von Glienicke, Nauen und Magdeburg über einen Besuch des Biotech-Trucks freuen und sich in der mobilen Erlebniswelt über Grundlagen, Forschungs- und Anwendungsgebiete, Ausbildungs-, Studien- und Berufsmöglichkeiten in der Biotechnologie informieren.