BIOTechnikum-Wissenschaftler für beste Dissertation ausgezeichnet

Dass die projektbegleitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der BMBF-Initiative „BIOTechnikum: Erlebnis Forschung – Gesundheit, Ernährung, Umwelt“ absolute Experten auf ihrem Gebiet sind, beweisen sie tagtäglich bei ihren Einsätzen im rollenden Labor. Nun wurde Dr. Tim Fechtner der MOI-Forschungspreis der Manchot Graduiertenschule „Moleküle der Infektion“ verliehen. Bei der Promotionsfeier der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf erhielt er am 7. Februar 2014 eine Auszeichnung für die beste Dissertation.
Verleihung  des MOI-Forschungspreises (v.l.n.r.): Stellvertretender Sprecher der MOI Graduiertenschule Prof. Dr. med. Klaus Pfeffer, Preisträger Dr. Tim Fechtner, Preisträgerin Dr. Alida Schäkel, Sprecher der MOI Graduiertenschule Prof. Dr. Johannes H. Hegemann (Foto: Steffen Köhler)Verleihung des MOI-Forschungspreises (v.l.n.r.): Stellvertretender Sprecher der MOI Graduiertenschule Prof. Dr. med. Klaus Pfeffer, Preisträger Dr. Tim Fechtner, Preisträgerin Dr. Alida Schäkel, Sprecher der MOI Graduiertenschule Prof. Dr. Johannes H. Hegemann (Foto: Steffen Köhler)

Dr. Tim Fechtner ist seit Januar dieses Jahres projektbegleitender Wissenschaftler im BIOTechnikum und reist mit seinen Kolleginnen durch ganz Deutschland, um Schülerinnen und Schülern, aber auch der breiten Öffentlichkeit die Biotechnologie näher zu bringen. Bevor der Diplom-Biologe aber das Team um Dr. Aline Anton und Dr. Anne Wiekenberg komplettierte, arbeitete er an seiner Dissertation zum Thema „Charakterisierung der neuen, potentiellen Adhäsine Yaa1, Yaa2 und Yaa3 von Chlamydia pneumoniae“. Hinter diesem komplexen Titel verbirgt sich ein überaus wichtiges Thema für unser aller Gesundheit. Denn: In seiner Doktorarbeit erforschte Fechtner das Bakterium Chlamydia pneumoniae, welches die oberen und unteren Atemwege infiziert und Krankheiten wie Bronchitis, Nasennebenhöhlen-, Rachen- oder Lungenentzündung hervorruft. Das heißt, wohl jeder Mensch kommt in seinem Leben mindestens einmal in Kontakt mit diesem Krankheitserreger. Obwohl die genannten Erkrankungen aber weit verbreitet sind, gibt es bisher noch keinen Impfstoff für dieses Bakterium. Und genau dafür hat Tim Fechtner über drei Jahre lang geforscht: Während seiner Untersuchungen fand er heraus, dass es ein chlamydiales Protein gibt, welches mit einer bestimmten Komponente der menschlichen Zellmembran – den sogenannten Phospholipiden – interagiert und dadurch die Aufnahme des Bakteriums begünstigt. Als erster hat er damit die direkte Nutzung von Phospholipiden für eine verbesserte Aufnahme von Chlamydia pneumoniae beschrieben. Diese neuen Erkenntnisse sind ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Entwicklung eines funktionellen Impfstoffes.

Für seine beispielhafte Infektionsforschung bekam Dr. Tim Fechtner nun am Freitag, 7. Februar 2014, gemeinsam mit einer weiteren Stipendiatin der MOI-Graduiertenschule einen Preis für die beste Dissertation verliehen. Für die Bewertung der Arbeiten waren die Einschätzung eines unabhängigen externen Gutachters, die Publikationen während der Doktorandenzeit sowie die mündliche Prüfung ausschlaggebend.