„Du bist die Zukunft“: Mobile Erlebniswelt informiert in Unna über Karrierechancen in der Biotechnologie

Dass Naturwissenschaften und Technik Spaß und Spannung bringen können und die Branchen darüber hinaus interessante Jobs bieten, das erfuhren die Besucher der diesjährigen Jugendmesse für Bildung & Beruf „Du bist die Zukunft“ in Unna in der mobilen Erlebniswelt BIOTechnikum. Hatte sich der Biotech-Truck der BMBF-Initiative „BIOTechnikum: Erlebnis Forschung – Gesundheit, Ernährung, Umwelt“ während der zweitägigen Messe doch als Ausstellungsstand der besonderen Art vor der Stadthalle positioniert. Am Freitag und Samstag, 29. und 30. August, nutzten zahlreiche Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, sich bei Unternehmen, Bildungsträgern, Hochschulen, Organisationen und dem Veranstalter selbst – der IG Metall Unna – über ihre beruflichen Möglichkeiten, Karrierechancen und damit ihre eigene Zukunft zu informieren.
Die mobile Erlebniswelt BIOTechnikum gastierte am 29. und 30. August auf der Ausbildungsmesse „Du bist die Zukunft“ in Unna.

Neben praktischen Tipps zu den Themen Berufsentscheidung und Bewerbung konnten die Besucher der Unnaer Ausbildungsmesse zwei Tage lang persönliche Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern knüpfen und sich – wie in der mobilen Erlebniswelt BIOTechnikum – mit Branchen-Spezialisten austauschen. Seit 2008 bietet die Messe im Zweijahres-Turnus baldigen Berufseinsteigern vielfältige Informationen und Hilfestellungen, Workshops, Diskussionsrunden und Bewerbungstrainings. Informierten sich (zukünftige) Absolventen am Freitag vor allem auf eigene Faust oder im Klassenverband, besuchten sie die Messe am Samstag vorwiegend mit ihren Eltern, um ihre beruflichen Zukunftswünsche direkt vor Ort gemeinsam zu diskutieren.

Als besonderes Highlight präsentierte das BIOTechnikum auf zwei Stockwerken und mehr als 100 Quadratmetern Fläche „Biotechnologie zum Anfassen“ – ein Angebot, das die zahlreichen Besucher begeistert annahmen. „Voll cool hier“, urteilte beispielsweise eine enthusiastische Schülerin schon nach Betreten der mobilen Erlebniswelt. In Karriere-Kurzvorträgen und intensiven persönlichen Gesprächen informierten die beiden projektbegleitenden Wissenschaftler Dr. Anne Wiekenberg und Dr. Tim Fechtner  an beiden Tagen über Ausbildung, Studium und Berufsperspektiven in der Branche. Die Ausbildungsberufe Laborant/in oder Technische/r Assistent/in und die vielfältigen Studienmöglichkeiten entfachten dabei großes Interesse bei den Jugendlichen. Viele Schüler mit zum Teil bereits sehr konkreten Berufsvorstellungen nutzen darüber hinaus die Gelegenheit, auch ganz gezielte Fragen zu speziellen Studiengängen wie Pharmakologische Biotechnologie, Toxikologie oder Medizintechnik mit den Biotech-Spezialisten zu klären. Daneben erhielten Wissbegierige im BIOTechnikum aber auch faszinierende Einblicke in die Welt der Biotechnologie: Die multimediale Ausstellung lud mit ihren vielen interaktiven Exponaten zum Testen und Ausprobieren ein, während Multimedia-Terminals und Tablet-PCs umfangreiche Hintergrundinformationen zu diesem zukunftsweisenden Technologiefeld boten. Und auch die Jüngsten hatten ihren Spaß: Gerade bei Vor- und Grundschulkindern stieß die virtuelle Reise durch das menschliche und pflanzliche Zellinnere mit dem gestengesteuerten „Bodymover“ auf große Begeisterung.

Prominenten Besuch erhielt das BIOTechnikum am Freitag: Oliver Kaczmarek, Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Unna und Mitglied im zuständigen Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, ließ es sich nicht nehmen, im Biotech-Truck vorbeizuschauen und sich über die Initiative, ihre Hintergründe und Ziele zu informieren. Die projektbegleitenden Wissenschaftler führten ihn durch die Ausstellung und stellten ihm die Initiative sowie ihre Schwerpunktthemen Gesundheitsforschung, Gesundheitswirtschaft und Bioökonomie kurz vor. Interessiert zeigte er sich insbesondere an einem Ländervergleich – also wie ist Deutschland im Bereich der Biotechnologie gegenüber anderen Ländern aufgestellt – aber auch an der öffentlich teilweise kontrovers diskutierten grünen Biotechnologie oder der Situation der deutschen Pharmabranche. Es sei, so Kaczmarek, für Unna als „Nicht-Universitäts-Standort“ sehr schwierig, neue Unternehmen und auch qualifizierte Fachkräfte „anzulocken“. Er selbst setze sich aber stark dafür ein, Unna in dieser Hinsicht attraktiver zu machen. Ein neues Naturwissenschaftlich-Technisches Zentrum (NTZ) solle hierzu einen Beitrag leisten. Bei der Verabschiedung nahm Kaczmarek schließlich auch ein Anfrageformular mit nach Hause, um die mobile Erlebniswelt gegebenenfalls noch einmal zu einem Besuch in der Region einzuladen. Begeistert von Konzept und Praxisorientierung der Initiative „BIOTechnikum“ zeigte sich aber nicht nur der Bundestagsabgeordnete, sondern auch die vielen Schüler, von denen nach der Messe vielleicht der ein oder andere eine Karriere in der Biotechnologie in Betracht ziehen wird.

  • Mehr als bloße Theorie: Biotechnologie zum Anfassen erlebten alle Interessierten an den zahlreichen interaktiven Exponaten…
  • Spannung und Information: Beim Rundgang durch die Ausstellung gab es jede Menge zu entdecken.