Forschung hautnah erleben zum Jubiläum: BIOTechnikum-Stopp in Regensburg

Für Jubel sorgte am Wochenende in Regensburg nicht nur das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft, sondern auch das 15-jährige Jubiläum des BioParks, durch dessen Gründung im Jahr 1999 Regensburg zur zweitgrößten Biotechnologieregion in Bayern aufstieg. Gebührend gefeiert wurde dieses Jubiläum mit einer Festveranstaltung und einem Tag der offenen Tür, zu dem auch Oberbürgermeister Joachim Wolbergs zu Gast war. Auf dem Gelände in der Josef-Engert-Straße 13 informierte er sich nicht nur über Aktuelles aus den ansässigen Firmen und Instituten, sondern stattete auch der mobilen Erlebniswelt BIOTechnikum einen Besuch ab.
Kleine Forscher ganz groß: Das BIOTechnikum zu Gast beim 15-jährigen Jubiläum des BioParks in Regensburg.

Der doppelstöckige Truck der BMBF-Initiative lud an den ersten beiden Veranstaltungstagen angemeldete Schülerinnen und Schüler des Albrecht-Altdorfer-Gymnasiums, des Privat-Gymnasiums PINDL und des Gymnasiums Lappersdorf ein, im mobilen Labor einmal Wissenschaft hautnah zu erleben und in biotechnologischen Praktika selbst zu forschen. Unter Anleitung der begleitenden Wissenschaftler Dr. Anne Wiekenberg und Dr. Tim Fechtner isolierten die Jugendlichen dabei unter anderem das Erbmaterial DNA aus Bakterien oder Mundschleimhautzellen oder stellten Frischkäse mithilfe von Milch und Enzymen her. Aber nicht nur Schüler meldeten sich zur praktischen Arbeit im BIOTechnikum an: Auch Mitarbeiter der im BioPark ansässigen „Strategischen Partnerschaft Sensorik e.V.“ wollten die vielfältigen labortechnischen Möglichkeiten des Biotech-Trucks nutzen und im „CSI BIOTechnikum“ das Prinzip des genetischen Fingerabdrucks einmal in der Praxis kennenlernen.

Am Samstag öffnete der BioPark dann für alle interessierten Besucher seine Tore. Im BIOTechnikum konnten Wissbegierige an diesem Tag der offenen Tür von 10.00 bis 16.00 Uhr die faszinierende Welt der Biotechnologie erkunden. Diese Gelegenheit nutze auch der Regensburger Oberbürgermeister Joachim Wolbergs. Im Rahmen eines BioPark-Rundgangs besuchte er am Samstagvormittag gemeinsam mit Herrn Dr. Thomas Diefenthal, dem Geschäftsführer der BioPark Regensburg GmbH, das BIOTechnikum. Beide erinnerten sich noch daran, das BIOTechnikum bereits vor vier Jahren einmal erkundet zu haben. Deshalb waren sie umso erstaunter, wie sehr sich die mobile Erlebniswelt verändert hatte: nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich. Eine Vorstellung der Initiative konnte deshalb übersprungen werden, hatte Wolbergs und Diefenthal doch die Neugier gepackt, was es im BIOTechnikum nun alles Neues zu entdecken gab. Dr. Wiekenberg erläuterte den Herren bei einem kurzen Rundgang die neuen Schwerpunkte Gesundheitsforschung, Gesundheitswirtschaft und Bioökonomie und verdeutlichte sie anhand der vielen neuen interaktiven Exponate.

Und auch viele andere Besucher wurden an diesem Tag von dem imposanten Gefährt angelockt. Vor allem Familien mit Kindern waren gekommen, um beispielsweise mit dem Bodymover auf eine virtuelle, gestengesteuerte Reise durch eine Zelle zu gehen. Ein weiteres Highlight war das ELISA-Modell: Kaum hatten die Wissenschaftler es auseinander gepuzzelt, stand auch schon der oder die nächste Neugierige bereit, um sich an die Lösung des ELISA-Prinzips zu machen. Da außerdem auf dem Gelände des BioParks eine Art Wissens-Rallye stattfand, wollten sich auch zahlreiche „Schnitzeljäger“ einen Punkt im BIOTechnikum abholen. Hierfür musste die Frage „Was ist PLA?“ beantwortet werden. Die Antwort lautet Polylactid – also ein Biokunststoff – und dieser konnte neben einigen anderen Biokunststoffen im BIOTechnikum auch gleich in Augenschein genommen werden. Viele Teilnehmer wollten danach natürlich ganz genau wissen, wo Biokunststoffe wie diese heute schon überall zum Einsatz kommen. Bemerkenswert war auch die große Nachfrage nach Filmen im Biotech-Kino wie der neuen 3sat-Doku „Impfen – nein danke!“, die für Interessierte nun auch auf dem neuen YouTube-Kanal der Initiative „BIOTechnikum“ zur Verfügung steht.

  • Ruhige Hand gefragt: Der Umgang mit Präzisionspipetten gehört zu den wichtigsten Grundlagen der Laborarbeit.
  • Eifrige Jungforscher am Werk: Im BIOTechnikum isolierten sie zum Beispiel DNA aus Bakterien oder Mundschleimhautzellen.
  • Schau mal einer an: Fasziniert betrachteten die Schülerinnen und Schüler den „Faden des Lebens“.
  • Wer hätte gedacht, dass Forschung so einen Spaß machen kann?