Moin Moin im hohen Norden: Rollentausch und internationales Publikum in Trittau und Hamburg

Hamburg, die zweitgrößte Stadt Deutschlands und der Besuchermagnet schlechthin, und Trittau, die kleine Gemeinde im Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein, gehören zwar beide der Metropolregion Hamburg an – haben aber ansonsten nicht viele Gemeinsamkeiten. Und doch bekamen beide Orte im Norden Deutschlands in der letzten Woche einen Besuch der ganz besonderen Art: Die mobile Erlebniswelt der BMBF-Initiative "BIOTechnikum: Erlebnis Forschung – Gesundheit, Ernährung, Umwelt" stoppte sowohl am Gymnasium Trittau als auch bei den Deutschen Biotechnologietagen am Congress Center Hamburg.
"Großer" Besuch im hohen Norden: Die mobile Erlebniswelt BIOTechnikum stoppte zuerst am "rollenvertauschten" Gymnasium in Trittau und begeisterte danach internationales Publikum in Hamburg.

Die Schülerinnen und Schüler in Trittau machten am 7. und 8. April große Augen, als die doppelstöckige mobile Erlebniswelt auf ihrem Schulhof hielt. Ist doch der aufgebaute Biotech-Truck mit einer Höhe von 6,20 Metern und einer Breite von 7,50 Metern ein imposanter Anblick. Aber auch die beiden projektbegleitenden Wissenschaftler Dr. Anne Wiekenberg und Dr. Tim Fechtner staunten nicht schlecht, als die Nachwuchsforscher die mobile Erlebniswelt betraten: Anlässlich der kurz vor dem Abitur stattfindenden Mottotage hieß es für die Gymnasiasten "Rollentausch": So kamen die am Praktikum "Für Bio-Techniker" teilnehmenden Mädchen als Jungen und die Jungen als Mädchen verkleidet in das mobile Labor. Teilweise mussten die Diplom-Biologen aufgrund der gelungenen Verkleidungen mehr als nur einmal hinschauen, wer da vor ihnen stand. Trotz des Abi-Stresses waren die Jungwissenschaftler hoch konzentriert bei der Sache und erzeugten mithilfe von Hefe Elektrizität und Solarstrom mit Hibiskusblütentee. Hatten sie alles richtig gemacht, konnten die Schülerinnen und Schüler schließlich einem an die sogenannte "Grätzelzelle" angeschlossenen Soundchip einige Töne entlocken. Und wer weiß? Vielleicht wird das im Praktikum erworbene Wissen sogar in der bevorstehenden Abiturprüfung abgefragt? Auch der abschließende Karrierevortrag stieß auf sehr großes Interesse. So platzte der größte Raum der Schule aus allen Nähten und einige Schüler mussten sich mit Steh- oder sogar Sitzplätzen auf dem Boden zufrieden geben.

Am Montag besuchte außerdem Norbert Brackmann, Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Herzogtum Lauenburg/Stormarn-Süd das BIOTechnikum, um sich selbst ein Bild vom Praxisbezug der Initiative zu machen. Circa eine Stunde verbrachte der Politiker im Biotech-Truck und zeigte sich vor allem interessiert am Themenschwerpunkt Bioökonomie – verfügt das Land Schleswig-Holstein doch über fortschrittliche Biogas-Anlagen. Aber auch die weltweite Ernährungssicherheit wurde ausgiebig mit den Wissenschaftlern der Initiative diskutiert.

Nach dem Besuch des Gymnasiums Trittau steuerte das BIOTechnikum die Deutschen Biotechnologietage 2014 in der schönen Alsterstadt Hamburg an. Die nunmehr fünfte Ausgabe der Veranstaltung am 9. und 10. April konnte mit 780 Teilnehmern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik sowie rund 20 parallel stattfindenden Foren zu Themen wie Bioökonomie, Technologietransfer, Immuntherapie oder Marktzugang einen Besucherrekord verzeichnen. Als besonderes Highlight durfte da natürlich auch die Initiative "BIOTechnikum" nicht fehlen. Da die mobile Erlebniswelt sehr günstig neben dem bekannten Hamburger Park "Planten un Blomen" positioniert war, besuchten nicht nur die Teilnehmer der Biotechnologietage den doppelstöckigen Truck, sondern darüber hinaus viele andere Wissbegierige, die das imposante Gefährt bei ihrem Weg in oder aus der Grünanlage entdeckten. Auch viele internationale Gäste beispielsweise aus Großbritannien, den USA, Asien oder Indien waren unter den Besuchern, bei denen das BIOTechnikum auf besonders große Neugier und äußerst positive Resonanz stieß.

Nach diesen vier abwechslungsreichen Tagen im Norden der Republik können das BIOTechnikum und seine Crew nun über Ostern erst einmal neue Energie tanken, bis es ab 24. April wieder heißt: "Moin Moin, Hallo und Servus – das BIOTechnikum auf Tour durch Deutschland".

  • … gemeinsam mit den projektbegleitenden Wissenschaftlern die Veranstaltungen im BIOTechnikum.
  • Die Trittauer Schülerinnen und Schüler staunten an beiden Tagen nicht schlecht, was es auf den über 100 Quadratmetern Fläche so alles zu Entdecken gibt.
  • Huch, wer ist denn hier wer? Der Rollentausch der angehenden Abiturienten führte die Mädchen als Jungen und die Jungen als Mädchen in die mobile Erlebniswelt.
  • Trotz Abi-Stress und großem Lernpensum legten die Jungwissenschaftler eifrig …
  • Nach dem Stopp in Trittau ging es weiter in die schöne Stadt an der Alster – nach Hamburg.
  • Das BIOTechnikum öffnete dort  bei den Deutschen Biotechnologietagen von 9. bis 10. April allen Wissbegierigen seine Türen. Dabei erklärten Dr. Tim Fechtner …